Typ

Bürgerbauten

Ort

Letohrad

Jahr

2019

Wir haben das Folgende erbracht

Studien
0A09D690-A84C-43C3-A97C-D7BCB3082DF3
Dokumentation für die Landbewirtschaftung
0A09D690-A84C-43C3-A97C-D7BCB3082DF3
Dokumentation für Bauverfahren
0A09D690-A84C-43C3-A97C-D7BCB3082DF3
Dokumentation für den Bau
0A09D690-A84C-43C3-A97C-D7BCB3082DF3

Das Warten der Kulturliebhaber in Letohrad hat endlich ein Ende!

Den Einwohnern von Letohrad fehlte lange ein Ort für Bälle und Filmvorführungen, und wo man gut essen gehen könnte. Das örtliche, bald 50 Jahre alte Kulturhaus entspricht diesen Anforderungen nicht mehr. In naher Zukunft wird es einer vollständigen Sanierung unterzogen, an der auch wir beteiligt sind. 

Das Kulturhaus Letohrad stammt aus dem Jahr 1969. Es war über 50 Jahre lang in Betrieb – bis 2020, als die Stadt es wegen seines schlechten Zustands schloss. Das Gebäude ist bis heute ohne größere Veränderungen in seinem ursprünglichen Zustand erhalten geblieben, einschließlich der technischen und sozialen Ausstattung. Es liegt außerhalb des historischen Stadtzentrums, in einem Gebiet, das hauptsächlich in der Nachkriegszeit und dann im Sozialismus geprägt wurde. 

Das Gebäude ist in Längsrichtung zur Straße Družstevní ausgerichtet, von der es durch einen kleinen Park getrennt ist. Die Hauptfassade mit dem steinernen Frontportal öffnet sich zu einem imaginären Vorplatz, der rechtwinklig zur genannten Straße ausgerichtet ist. Dieser derzeit als Parkplatz genutzte Raum birgt ein großes „soziales“ Potenzial eines aktiv genutzten öffentlichen Raums. Das Gebäude wird im Osten und Norden von Garagen flankiert (zum Abriss vorgesehen), die seit langem die Entwicklung des Gebiets blockieren.

Teil unseres Sanierungsentwurfs waren Änderungen am Betrieb des Kulturhauses, einschließlich der Einrichtung eines Ballsaals und einer funktionalen Gastronomie. Der Entwurf sah außerdem vor, die leerstehenden Räumlichkeiten um eine weitere Betriebseinheit zu erweitern, die künftig von der örtlichen Bibliothek und der Kunstgrundschule (ZUŠ) genutzt werden soll. Ergänzt wurde die Studie durch die Lösung der Außenanlagen, die Gestaltung des öffentlichen Raums, die barrierefreie Lösung des Fußgänger- und Autoverkehrs und die Erhöhung der Zahl der Parkplätze.

Das Hauptziel des städtebaulichen Entwurfs ist die Schaffung eines kultivierten zivilen Vorplatzes des Kulturhauses. Er bildet sowohl einen Lebensraum für den täglichen Gebrauch als auch einen Raum, in dem man sich während zahlreicher kultureller Veranstaltungen versammeln (oder, im Gegenteil, ablenken) kann. Der Bereich wurde ohne das ursprüngliche hindernisreiche Treppenhaus als frei geschwungener Bereich neu gestaltet, so dass sich alle Besucher frei bewegen können.

Von diesem Raum aus orientiert sich der Zugang zu allen wesentlichen Einrichtungen des neuen Kulturzentrums – sei es nun das Haus der Kultur, die ZUŠ, die Bibliothek, der Proberaum für externe Musikgruppen oder der universelle Clubraum. Der am Rande anderer Funktionen (Grundschule, Kindergarten, Post, Gesundheitszentrum) gelegene, teilweise wettergeschützte, von einer Parklandschaft umgebene und mit Stadtmobiliar ausgestattete öffentliche Raum bietet genügend Potenzial, um ein lebendiger alltäglicher Begenungsort zu werden.

Eine grundlegende Voraussetzung für einen solchen Raum ist eine gute Anbindung an die Verkehrsinfrastruktur, insbesondere für den Fußgänger‑, aber auch für den Autoverkehr. Ein Teil unseres Entwurfs ist daher die Wiederherstellung des Fußgängerwegs durch das Gebiet – von der Družstevní Straße bis zur Grundschule und zum Kindergarten. Eine neue parallele Route wird vom Busbahnhof und dem Bahnhof, vorbei an der Post und dem Gesundheitszentrum zur Grundschule und zum Kindergarten gebaut. Die Erhaltung des längs verlaufenden Fußgängerwegs entlang der Družstevní Straße ist eine Selbstverständlichkeit.

Neben den natürlichen Fußgängerwegen gibt es auch reichlich Platz für den motorisierten Individualverkehr. Grundlage ist eine gute Organisation des Verkehrs mit einer überwiegenden Nutzung des Einbahnverkehrs. Gepflasterte (oder mit Gras bewachsene) Parkplätze bieten ausreichend Kapazität für den unterschiedlichen Parkbedarf zu verschiedenen Tageszeiten oder bei kulturellen Veranstaltungen. 

Es gibt auch einen sicheren Bereich für eine Schulbushaltestelle oder ein vorübergehendes Abstellen von Fahrzeugen für die Durchführung von Gästen oder Lieferungen. Einen großen Einfluss auf die Qualität der Lösung hat die Möglichkeit, die bestehenden Garagen zu entfernen, die das Gebäude des Kulturhauses flankieren.

Das Konzept des architektonischen Entwurfs basiert auf der ursprünglichen Struktur des Gebäudes und entwickelt seine wesentlichen ausdrucksstarken Elemente in einer zeitgenössischen Form. Das ursprüngliche Gebäude ist im Grunde eine einfache kubische Masse mit horizontalen Proportionen, die durch markante vertikale Elemente – z. B. die Säulenstruktur der Seitenfassade – gegliedert wird. Die Hauptfassade steht senkrecht zur durchgehenden Straße, die auch heute noch ein imaginärer öffentlicher Raum ist. Neben der bereits erwähnten vertikalen Gliederung gibt es das charakteristische Motiv eines „Gucklochs“ oder eines „Objektivs“, das den Eingangsbereich des Kulturhauses definiert.

Der Vorschlag verändert den Ausdruck der Hauptfassade des Gebäudes durch die vordere Erweiterung des Ballsaals. In einfacheren Formen wiederholt es die oben erwähnten ausdrucksstarken Elemente und unterstützt die Präferenz der Hauptfassade, die auf den restaurierten öffentlichen Raum blickt. Die moderne Form der vertikalen Struktur und das Gucklochmotiv verleihen dem Gebäude ein repräsentatives und zeitgemäßes Aussehen eines attraktiven Kulturzemtrums. Das zivile Gesicht und die Beseitigung von Zugangsbarrieren (insbesondere die Eingangstreppe) machen das Gebäude der Öffentlichkeit zur täglichen Nutzung zugänglich.

Im Inneren des Gebäudes werden die Grundsätze der Vereinfachung und Klarheit in ähnlicher Weise angewandt. Die öffentlich zugänglichen Räume sind gereinigt und auf ein sinnvolles Minimum vereinfacht worden, so dass auf großen Flächen hochwertige Oberflächenmaterialien zum Vorschein kommen. Dank der einfachen Formen und Materialstruktur hebt sich etwa die akzentuierte Masse des Theatersaals, der Haupttreppe oder des Cafés im Foyer ab. Die Einfachheit der formalen Struktur ermöglicht eine leichte Orientierung im Raum und hebt
das abwechslungsreiche Kulturprogramm hervor.